Barbara Otte-Kinast (3. v. li.) sprach mit Landwirt:innen und CDU-Vertretern über die Herausforderungen der Landwirtschaft.

Auf Einladung des CDU-Gemeindeverbands tauschte sich Landesagrarministerin Barbara Otte-Kinast kürzlich auf dem Milchviehhof der Familie Burfeind mit Politiker:innen und Landwirt:innen aus.

Gemeinsam mit ihrem Mann leitet die Ministerin ebenfalls einen Milchviehhof und kam deshalb schnell mit Familie Burfeind über die Viehhaltung, Einstreumöglichkeiten für die Kühe und den Melkstand ins Gespräch.

Stefan Imbusch, Bürgermeisterkandidat der CDU für Bremervörde, betonte im anschließenden Gespräch, dass die Region die Landwirtschaft brauche, da sie von ihr stark geprägt sei. Ebenso sah das Marco Mohrmann, Landtagsabgeordneter der CDU, der betonte, dass die Agrarpolitik aktuell unglaublich große Arbeit leisten müsse. Die Sorgen und Nöte der Landwirt:innen seien sehr ernst.
Landratskandidat Marco Prietz sieht den politischen Auftrag darin, „für und nicht gegen die Landwirtschaft zu arbeiten. Wichtig dabei ist, alle Protagonisten aus Landwirtschaft, Energiewirtschaft, Bevölkerung und Politik an einen Tisch zu holen und miteinander anstatt übereinander zu reden, denn keine Interessengruppe kann die Fragen der Zukunft alleine lösen“.

Der Niedersächsische Weg
Laut Otte-Kinast habe das Land auf zunehmende Bürgerbegehren, Gerichtsurteile sowie ständige Gesetzesänderungen von EU und Bund reagiert, indem ein bundesweit einmaliger Weg, „der Niedersächsische Weg“, für die Landwirtschaft eingeschlagen worden sei. Wie berichtet, hatten Landesregierung, Landvolk, Landwirtschaftskammer sowie Natur- und Umweltverbände dazu am 15. Mai 2020 ein gemeinsames Papier der Öffentlichkeit vorgelegt. Hierin verpflichten sich alle Beteiligten zu gemeinsamen Anstrengungen in Bezug auf Natur- und Artenschutz, Biodiversität und landwirtschaftliche Ressourcen.

Seit Bestehen dieses Vertrages arbeite man an seiner Umsetzung und Weiterentwicklung. In Bezug auf die Roten Gebiete wäre es so möglich gewesen, Erfassungs- und Überwachungssysteme für belastete Gewässer zu installieren, dadurch sei es bereits zu Reduktionen roter Zonen in Niedersachsen gekommen. Außerdem bekämen Landwirt:innen nun finanzielle Anreize für ungedüngte Flächen.

Verbesserungen bei Schweinehaltung
Auch im Bereich der Schweinehaltung gebe es ausgearbeitete Verbesserungsentwürfe, jedoch warte man nun auf geeignete Rahmengesetze auf Bundesebene. Mittlerweile finde der „Niedersächsische Weg“ ein reges Interesse bei vielen anderen Bundesländern. Otte-Kinast betonte, dass in Corona Zeiten „in Absprache mit dem Sozialministerium ein Ampelsystem für Schlachtbetriebe eingerichtet wurde, mit dessen Hilfe Schließungen von Betrieben verhindert und somit die Versorgung gesichert werden konnte.“

Zu dem Thema Wölfe merkte die Ministerin an, dass es geeignete Prämien für die Landwirt:innen geben müsse, denn Deiche oder Heidegebiete komplett einzuzäunen wäre unmöglich, diese Gebiete bräuchten aber das Weidevieh.

Gut auf Herausforderungen vorbereitet
Aber auch auf zukünftige Herausforderungen sei man gut vorbereitet. In Bezug auf die afrikanische Schweinpest, die sich schon bis Brandenburg ausgebreitet hat, werde bereits der Mehrabschuss von Wildschweinen präventiv gefördert und es seien Kadaverhunde für den Fall eines Ausbruches angeschafft worden. Außerdem stehe die Wildtierseuchenvorbereitungsgesellschaft für den Ernstfall bereit.

Auch die Geflügelpest sei eine große Herausforderung, für die Lösungen gefunden werden müssten. Genau wie für die Wiederbewässerung der Moorgebiete. Gerade Landwirt:innen in Moorregionen seien mit ihren Flächen betroffen. Hier müsse es Bundes- und EU-weite Finanzierungsmöglichkeiten geben, denn Niedersachsen als das Bundesland mit den größten Moorgebieten könne diesen wichtigen Faktor des Klimaschutzes unmöglich alleine stemmen. Hier sieht die Landesagrarministerin einen harten Verhandlungskampf in den nächsten Jahren voraus.

Quelle: Anzeiger Verlag

Weitere Presseberichte

Nach oben scrollen