Oberdeichgräfe Werner Schröder (links) und Geschäftsführer Thorsten Ratzke (Mitte) im Gespräch mit dem Bremervörder Bürgermeisterkandidaten Stefan Imbusch(CDU).
CDU-Bürgermeisterkandidat Stefan Imbusch mit Verbänden im Gespräch über die Deichsicherheit

In Zeiten von Starkregenereignissen, Flutkatastrophen und Klimawandel machen sich auch rund um Bremervörde viele Menschen Sorgen um ihre Sicherheit. “Die Deichsicherheit in Niedersachsen ist durch gesetzliche Regelungen, funktionierende Verbandsstrukturen und ehrenamtliche Mitarbeit gut organisiert”, sagte CDU-Bürgermeisterkandidat Stefan Imbusch jetzt nach einem Gespräch mit den Verbandsvertretern Thorsten Ratzke und Oberdeichgräfe Werner Schröder. Doch es müsse auch jedem klar sein, dass es eine hundertprozentige Sicherheit nicht gebe.

Der Ostedeichverband beziehungsweise der Unterhaltungsverband Untere Oste (UHV) haben viele Aufgaben in einem großen Einzugsgebiet. Doch gerade im Bereich Bremervörde sehen sich die beiden Verbände gut aufgestellt. Die Deiche wurden in den vergangenen Jahren von Bremervörde in Richtung Elbmündung kontinuierlich verstärkt und mit Deichverteidigungen ausgestattet.

Ein letzter Schwachpunkt befindet sich derzeit nur noch in Ostendorf/Gräpel. Dort soll der Deich auf einer Länge von rund 2,8 Kilometern ertüchtigt und mit einem Deichverteidigungsweg versehen werden. Diese Maßnahme befindet sich derzeit im Planfeststellungsverfahren. Nach dem erwarteten Beschluss und gesicherter Finanzierung kann die Umsetzung erfolgen. Im Zuge der Deichbaumaßnahme wird auch das Schöpfwerk Ostendorf durch einen Neubau ersetzt. Die Kosten für die gesamte Maßnahme betragen etwa 8,25 Millionen Euro.

Auch im Bereich Entwässerung tut sich viel. Durch ständige Investitionen in die Technik sind die Anlagen des UHV immer auf einem guten Stand. Aktuell wird in Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Bodenverband Nieder Ochtenhausen das Schöpfwerk Nieder Ochtenhausen Süd saniert. Mitarbeiter des UHV entfernen die alten Pumpen und ersetzen sie durch neue, leistungsstärkere Maschinen. Zudem erhält das Schöpfwerk eine komplett neue, automatisch arbeitende Rechenreinigungsanlage. Auch die Steuerung wird durch eine moderne, mit dem Leitrechner des UHV verbundene Anlage ersetzt, die es ermöglicht, sämtliche Anlagenparameter per Fernüberwachung zu steuern. Die Kosten für die Modernisierung betragen rund 280000 Euro.

Auch für die Deichverteidigung ist der Deichverband gut aufgestellt. Für den Katastrophenfall gibt es sogenannte Deichverteidigungspläne, in denen alle erforderlichen Maßnahmen beschrieben werden. Diese Maßnahmen werden mit allen beteiligten Akteuren besprochen und auch in Deichverteidigungsübungen praktisch umgestellt. Eventuelle Schwachstellen werden dadurch aufgedeckt.

Die Entwässerung ist durch einen ständigen, auch an Wochenenden aktiven Bereitschaftsdienst beim UHV gewährleistet. Durch den eigenen Bauhof mit dem eigenen Maschinenpark bestehe auch der große Vorteil, auf mögliche Ereignisse schnell und unkompliziert reagieren zu können, hieß es. “Durch die Arbeit des Ostedeichverbandes und des Unterhaltungsverbandes Untere Oste ist meiner Meinung nach der Schutz vor Flutkatastrophen sehr gut organisiert, sodass alle Verbandsglieder mit einem sicheren Gefühl hier leben können”, sagte Imbusch nach den Gesprächen mit den Verbandsvertretern.

Vom Ostedeichverband werden folgende Anlagen unterhalten:

  • 5,1 km Elbdeich (Hauptdeich)
  • 67,5 km Ostedeich (Schutzdeich)
  • 0,86 km Flankendeich am Hochwasserpolder Fresenburg
  • 25,0 km Deichverteidigungswege
  • diverse Deichentwässerungsgräben

Der Unterhaltungsverband Untere Oste unterhält:

  • 573 km Gewässer 2. Ordnung
  • 8,0 km Gewässer 3. Ordnung
  • 41 Mündungsschöpfwerke
  • 108 Polder- u. Stufenschöpfwerke
  • 32 Siele (davon 8 reine Sielentwässerungen)
  • 2 Düker und diverse Sohlabstürze

Bremervörder Zeitung

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