Bei sonnigem Wetter traf sich der Bewerber um das Bürgermeistamt Stefan Imbusch mit Mitgliedern des Vorstandes vom Bürgerbus Bremervörde e.V. auf dem Gelände der EVB. Der 1. Vorsitzende des Vereins Günther Justen-Stahl gab einen kurzen Rückblick auf die junge Geschichte des Vereins und berichtete über den heutigen Stand.
Ziel des Vereins ist es, den Ortschaften, die nicht oder nur eingeschränkt im ÖPNV eingebunden sind, eine verbesserte Verbindung mit der Kernstadt zu bieten. Die Linienführung und der Fahrplan müssen dabei mit dem Konzessionsgeber, in diesem Fall dem Busunternehmen von Ahrenschildt, abgestimmt werden. Wesentlich sind dabei die Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge. Daher ist der Bahnhof Anfang- und Endpunkt der Linien. Im August 2019 hat der Bürgerbus nach einer intensiven Vorbereitungszeit seinen Betrieb auf vier Linien aufgenommen. Im Vorfeld wie auch heute noch gab und gibt es einen regen Erfahrungsaustauch mit den benachbarten Bürgerbusvereinen sowie der Dachorganisation “Pro Bürgerbus Niedersachsen”.
“Neben praktischen Tipps war wohl der wichtigste Hinweis: Habt Geduld!”, berichtete der Vorstand. Die Erfahrung habe gezeigt, dass es zwei bis drei Jahre dauere, bis sich die Fahrgastzahlen auf einem hohen Auslastungsgrad stabilisieren. Seit dem Start ging es dann langsam aber stetig voran – doch dann kam Corona und somit die Unterbrechung des Betriebes.
Die bis dahin gemachten Erfahrungen bezüglich der Linienführung und Frequentierung der Haltestellen wurde in Vorbereitung auf den Winterfahrplan ab Mitte Dezember 2020 eingebracht. So wurden Haltestellen heraus genommen und neue eingefügt sowie Linienführungen optimiert. Eine wesentliche Änderung in Abstimmung mit dem Bremervörder Krankenhaus ist die neue Haltestelle direkt am Eingang, die nun mehrmals werktäglich angefahren wird. Neben Informationen auf der Homepage www.buergerbus-brv.de gibt es nun auch einen Faltfahrplan für die Tasche.
Mit dem Neustart wurden auch Hygienemaßnahmen für die Fahrerinnen und Fahrer sowie die Fahrgäste eingeführt. D.h. eingeschränkte Sitzplatzzahl, Maskenpflicht und Desinfektionsmittel stehen bereit und Kontaktflächen werden täglich desinfiziert.
Die Fahrdienstleiter Gerd Schlobohm und Wilfried Imbusch berichteten, dass zurzeit 21 Fahrer und Fahrerinnen zur Verfügung stehen, die hochmotiviert ehrenamtlich den Fahrdienst leisten und sich darauf freuen, nach den Zwangspausen wieder Fahrgäste zu befördern. Seit Mitte März werden die Linien wieder bedient, aber die Unterbrechungen haben Spuren hinterlassen. So konnte der Bürgerbus leider durch die Einschränkungen der Besuchsmöglichkeiten des Krankenhauses von der dortigen Haltestelle bisher nicht so sehr profitieren.
Die Finanzierung des Bürgerbusses wird durch den Landkreis sowie die Stadt unterstützt. Der 2. Vorsitzende Fridtjof Schröter betonte, dass Sponsoren, denen Werbemöglichkeiten z.B. auf dem Monitor im Bus oder Taschenfahrplan zur Verfügung gestellt werden, unverzichtbar sind. Darüber hinaus ist eine größere Unterstützung in Form von Vereinsitgliedschaften sehr willkommen. Diesen Punkt griff Stefan Imbusch auch sogleich auf und überreichte seine Beitrittserklärung.
Der jetzige Stellplatz für den Bus ist zwar sehr gut gelegen, aber leider ohne Unterstellmöglichkeit. Das ist vor allem im Winterhalbjahr unangenehm. Wünschenswert wäre eine Garage mit einem Nebenraum, in dem auch Putzsachen und andere Utensilien untergebracht werden können. In dieser Angelegenheit hoffe man sehr auf die Unterstützung durch die Stadt. Stefan Imbusch sagte zu, dieses Anliegen mitzunehmen: “Hier wird ehrenamtlich eine herausragende Arbeit geleistet – ich bin sehr dankbar für den Einsatz des Vorstandes und den ehrenamtlichen Fahrern!”