Kristin Harms im hellen Blazer und mit Blumenstrauß in der Hand und Dirk Stelling im Anzug lächeln in die Kamera.
Dirk-Frederik Stelling beglückwünscht Kristin Harms zur einstimmigen Wahl. Die 43-Jährige ist seit Dienstagabend die neue Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes Bremervörde.
Mitgliederversammlung der Bremervörder Christdemokraten – Einstimmiges Votum für neue Vorsitzende – Vier verdiente Mitglieder ausgezeichnet

Die Bremervörder CDU stellt sich neu auf. Nach dem Rücktritt von Dirk-Frederik Stelling als Vorsitzender des Gemeindeverbandes wählten die Mitglieder am Dienstagabend einstimmig Kristin Harms zu seiner Nachfolgerin.

Die 43-Jährige ist seit 2017 teil des Bremervörder CDU-Vorstandes, zuletzt als Stellvertreterin Stellings. Die Steuerfachwirtin ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Als Vorsitzende wolle sie die erfolgreiche Arbeit von Dirk Stelling weiterführen, kündigte Harms an. Ihr Versprechen: Die CDU Bremervörde werde die politische Arbeit und den Dialog mit den Bürgern nicht schleifen lassen. Die CDU-Mitglieder schenkten ihr einstimmig das Vertrauen. Alle 67 stimmberechtigten Christdemokraten votierten für Harms.

Es dürfte eine arbeitsreiche Zeit für die neue Vorsitzende und den frisch gewählten Vorstand sein. Schließlich wirft die Kommunalwahl 2026 bereits jetzt ihre Schatten voraus, wie Harms selbst betonte.

Vorstand auf vielen Positionen neu besetzt

Harms zur Seite steht ein neu zusammengesetztes Vorstandsteam. Ihre Stellvertreter sind ab sofort die beiden Ortsbürgermeister Niklas Brockmann (Bevern) und Stefan Imbusch (Nieder Ochtenhausen). Zur Schriftführerin wählten die Mitglieder mit großer Mehrheit Bianka Grieschow-Pülsch. Neuer Mitgliederbeauftragter ist Stefan Detjen. Als Beisitzer in den Vorstand gewählt wurden Marten Friedrich, Sebastian Runne und Michael Schröder.

Dem alten Vorstand war zuvor von der Versammlung einstimmig Entlastung erteilt worden, wie Kassenprüferin Anke Triebel es beantragt hatte. Schatzmeister Mike Leenheer hatte dem Gemeindeverband zuvor eine gesunde Kassenlage mit einem leichten Plus für 2024 attestiert. Sein Rat: 2025 den Gürtel etwas enger schnallen und sich ein finanzielles Polster für die Kommunalwahl im Folgejahr anlegen, bei der Dirk-Frederik Stelling den Spitzenjob im Bremervörder Rathaus erobern will.

In seinem letzten Jahresbericht als CDU-Vorsitzender hatte Stelling unter anderem an den erfolgreichen Bundestagswahlkampf für die neue Bundestagsabgeordnete Vanessa Zobel und die regelmäßigen Gesprächsangebote der CDU im Zuhör-Café in der Brunnenstraße erinnert. Politische Erfolge im Stadtrat seien unter anderem die neue Stelle für Wirtschaftsförderung im Stellenplan der Stadt. Jüngst habe die – nicht nur aus CDU-Mitgliedern bestehende – Arbeitsgruppe für die Attraktivierung des Bremervörder Hafens das Konzept für eine neue Aussichtsplattform vorgestellt. Angesichts der dramatischen Haushaltslage bewusst nur eine kleine Maßnahme, kommentierte Stelling. Aber auch ein sichtbares Zeichen nach Außen.

Prietz und Mohrmann über die Sondierungen

Dirk Stelling hinterlasse als Vorsitzender der Bremervörder CDU große Fußstapfen betonte der Landtagsabgeordnete Dr. Marco Mohrmann, der der neuen Vorsitzenden gratulierte. Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen, an denen Mohrmann selbst teilnimmt, fand der Landtagsabgeordnete sowohl lobende als auch kritische Worte. Das Ergebnispapier bei den Sondierungen enthalte einige CDU-Positionen aus dem Wahlkampf quasi eins zu eins – etwa bei der Migration oder dem Bürgergeld, sagte der Rhadereistedter unter dem Applaus der Anwesenden.

Kritischer sieht Mohrmann die Diskussion über das Sondervermögen. Während Investitionen in die Bundeswehr dringen geboten seien, brauche es für einen Erfolg bei den staatlichen Investitionen grundlegende strukturelle Reformen. Probleme dürfe die nächste Regierung „nicht mit Geld zuschmieren“. „Dieser nächste Schuss muss sitzen“, sagte Mohrmann und fügte hinzu: „Das wissen auch die Sozialdemokraten.“

Ähnlich sieht es auch Landrat Marco Prietz. In seinem Grußwort beklagte er erneut die mangelhafte finanzielle Ausstattung der Kommunen durch Bund und Land bei stetig steigenden Sozialausgaben und einem hohen Bürokratieaufwand.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) betone stets, Verwaltung solle in Niedersachsen „schneller, einfacher und günstiger“ werden. „Ich erlebe als Landrat jeden Tag das genaue Gegenteil“, so Prietz. Wie Parteikollege Mohrmann hält auch der Rotenburger Landrat die Investitionen in die Bundeswehr für absolut notwendig. Prietz: „Haken dran.“

Das zweite geplante Sondervermögen biete Chancen und Risiken zugleich. Es dürfe keinesfalls genutzt werden, um mit Schulden Sozialausgaben zu finanzieren. Es brauche echte Investitionen und schlanke Vorgaben und Regeln.

Auszeichnung für CDU-Quartett
Die drei geehrten Männer halten ihre Urkunden in die Kamera. Sie werden umrahmt von Kristin Harms und Dirk Stelling.
Kristin Harms und Dirk-Frederik Stelling (rechts) mit den Geehrten der CDU Bremervörde: Wilfried Imbusch (Zweiter von links), Norbert Ullrich (Mitte) und Jens Herrig.

Insgesamt vier Mitglieder wurden für ihre langjährigen Verdienste für die Bremervörder Christdemokraten geehrt. Eine Auszeichnung für jeweils 25 Jahre als CDU-Mitglied erhielten Jens Herrig und Wilfried Imbusch. Bereits seit 50 Jahren ist Norbert Ullrich Teil der Bremervörer CDU. Er erhielt die CDU-Ehrennadel in Gold. Für seine langjährige Mitarbeit im Vorstand wurde außerdem Oberst a. D. Hans Schlüter mit einem Präsent ausgezeichnet.


Theo Bick – Bremervörder Zeitung

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