Vanessa-Kim Zobel möchte für die CDU in den Bundestag
Vanessa-Kim Zobel ist seit einigen Jahren Ortsbürgermeisterin in Mehedorf sowie stellvertretende Bürgermeisterin von Bremervörde. Kürzlich hat sie ihre Bewerbung für die Bundestagskandidatur der CDU im Wahlkreis Stade I – Rotenburg II offiziell bekanntgegeben.
Zobel (36) ist neben Nico Burfeind (25) aus Klein Meckelsen sowie Birgit Butter (52), Alexander Krause (37) und Sabrina Klapper (37) aus dem Landkreis Stade eine von fünf Bewerber:innen, die sich in ihrem Wahlkreis um die Bundestags-Kandidatur der CDU für die nächste Bundestagswahl 2025 und damit um die Nachfolge von Oliver Grundmann bewerben. Wer letztendlich kandidieren soll, entscheiden die CDU-Mitglieder des Wahlkreises am 19. September in Ahlerstedt.
Gefühl für Menschen an der Basis
Die Einstiegsfrage, ob sie sich mit 36 Jahren in der besten Zeit ihres Lebens befände, bestätigt die als Kundenberaterin bei der Volksbank eG in Bremervörde tätige Regional-Politikerin. „Gerade, wenn das so ist, und man mit der Familienplanung durch ist -ich habe zwei tolle Kinder- kommt die Überlegung, was es noch so gibt auf dem Berufsweg“, sagt Zobel. Seit 2016 ist Zobel Mitglied im Stadtrat und Ortsbürgermeisterin und habe dadurch „Blut geleckt“. Man könne viel bewirken und verändern, meint die Bankkauffrau, die gerne für alle Anliegen der Bürger:innen ein offenes Ohr hat.
In die CDU ist Zobel 2017 eingetreten, um Marco Prietz gegen Marco Mohrmann bei der CDU-Kandidatur für die Nominierung zum Landtagskandidaten zu unterstützen. „Marco Prietz hat mich seinerzeit bereits sehr unterstützt und stand mir mit Rat und Tat zur Seite, sodass ich für ihn in die Partei eingetreten bin“, sagt Zobel. Beide sind ungefähr gleich alt und gemeinsam zur Grundschule gegangen. Im Gegensatz zu Prietz hat Zobel später allerdings kein Abitur gemacht, sondern nach ihrer Fachhochschulreife Wirtschaft ihre Erfahrungen im alltäglichen Arbeitsleben gesammelt. Dadurch hätte sie ein gutes Gefühl dafür bekommen, was die Menschen an der Basis bewegen würde.
Fairer Wettkampf
Dass Marco Mohrmann sich nicht zu den möglichen Bundestags-Kandidat:innen äußern wolle, könne sie sehr gut nachvollziehen: „Weil er, egal wie die Entscheidung ausfällt, mit allen Personen zusammenarbeiten können möchte. Da ist es -glaube ich- legitim, dass er keine Partei ergreift. Ganz abgesehen davon komme ich sehr gut mit ihm klar. Ich habe den Wahlkampf organisiert, mit dem er wieder nach Hannover in den Landtag eingezogen ist“, sagt Zobel. Den derzeitigen Bundestagsabgeordneten ihres Wahlkreises, Oliver Grundmann, habe sie vorab in ihre Pläne eingeweiht. Auch Mitbewerber Alexander Krause hat Zobel bereits persönlich getroffen: „Alex hat mich zu Jahresbeginn eingeladen, um mir von seinen Absichten zu erzählen.“ Mit Nico Burfeind sei sie gemeinsam im Kreisvorstand der CDU aktiv. Zu Birgit Butter könne sie derzeit noch nicht viel sagen. Man habe sich ein-, zweimal gesehen – doch diese Treffen wären eher oberflächlich gewesen. „Es ist jedoch ein fairer Wettkampf. Man gönnt sich die Kandidatur untereinander“, meint Zobel, die keinen ihrer Mitbewerber:innen kritisieren möchte. Einen Satz möchte sie dann aber doch loswerden: „Genau das, was jetzt bei der Kandidatensuche in Stade und Buxtehude passiert ist (Anmerkung – dort waren bereits vor der offiziellen Zusage Namen kolportiert worden), ist nicht meine Art ist. Für mich ist es gut, wenn es ein fairer Wettkampf ist und alle Kandidaten wertgeschätzt werden, wie sie sind.“
Planen für den Bundestag
Dass sie gute Chancen hat, daran glaubt Vanessa-Kim Zobel fest. „Weil es für meine Familie ebenfalls ein großer Schritt ist. Es muss schon eine Chance geben, dass ich es mit meiner Art schaffe, sonst würde ich den ganzen Aufwand nicht betreiben“, sagt sie. Zobel ist zweifache Mutter, ihr Ehemann Matthias Berufssoldat. „Momentan dient er noch in Garlstedt, doch der Auftrag dort läuft im nächsten Jahr aus, anschließend kommt er zurück nach Seedorf. Dann wissen wir bereits, in welche Richtung es mit der Kandidatur gehen könnte.“ Sollte Vanessa-Kim Zobel für die CDU nominiert werden und dann den Sprung nach Berlin in den Bundestag schaffen, könne er die Kinder in Bremervörde gemeinsam mit ihren Eltern versorgen. Sie würde dann abwechselnd zwei Wochen in Berlin und zwei Wochen von zuhause aus arbeiten. Und da ihre Schwiegereltern in der Nähe von Berlinwohnen, könnte man sich auch dort leicht mit der Familie treffen.
Ralf G. Poppe – Anzeiger – https://www.anzeiger-verlag.de/bremervoerde/artikel/von-mehedorf-nach-berlin