Bremervörder Christdemokraten veranstalten Grogabend mit Gastvortrag im “Haus am See”
Der Gemeindeverband der CDU hat am Freitag im Haus am See den 13. Bremervörder Grogabend veranstaltet. Die Stimmung war tadellos: Bei Grog, Gesang und gutem Essen verlebten die Gäste einen geselligen Abend. Der Landtagsabgeordnete Uwe Dorendorf umriss im Schnelldurchgang, vor welchen Aufgaben und Herausforderungen er die Politik sieht.
Die rund 50 Gäste, die der Gemeindeverbandsvorsitzende Dirk-Frederik Stelling auf der Tenne im “Haus am See” begrüßen konnte, genossen nach zwei Jahren Pandemie das persönliche Gespräch in lockerer, parteiinterner Runde. Von den übrigen Fraktionen im Stadtrat war Thorsten Wruck von der Wählergemeinschaft Pro Bremervörde der Einladung der Christdemokraten gefolgt.
Es gab Essen vom Buffet, und das hochprozentige Heißgetränk, nach dem die Veranstaltung benannt ist, wurde auf großen Tabletts herumgereicht. Bevor Uwe Dorendorf als Referent des Abends ans Rednerpult trat, sangen sich Bremervörder Hafensänger in Fahrt. Beim ersten “Heimspiel” nach langer Corona-Pause legte sich der Chor um den Bremervörder Schützenpräsidenten Gunnar Dücker tüchtig ins Zeug. Das Programm umfasste Shantys und Klassiker wie “Rolling Home” und Hans Albers‘ “Auf Reeperbahn nachts um halb eins”, aber auch modernere Stücke. Beim Niedersachsenlied stand der ganze Saal, und die Christdemokraten stimmten mit ein.
Der als “Unikat” angekündigte Dorendorf lobte die “gute Stimmung” beim “Grogabend im Mai”. Als selbstständiger Versicherungsvertreter scheue er sich nicht, “in Hannover die Schnute aufzumachen”. Mit Blick auf seinen Landtagskollegen Dr. Marco Mohrmann, der ebenfalls unter den Gästen weilte, sagte der gebürtige Dannenberger: “Da habt Ihr einen richtig guten Mann in Hannover, der haut für die Region richtig was raus.”
Viele Themen schnitt Dorendorf an: Vom Handwerk (“muss gefördert werden”), über Kita-Plätze (“Versorgung ein Riesen-Defizit”), erneuerbare Energien (“ein wichtiges Thema”) bis zur Klimawende. Die könne den Grünen gar nicht schnell genug gehen, aber für den Einbau von sechs Millionen Wärmepumpen brauche es 40.000 Monteure. Das Ziel sei wegen des Fachkräftemangels und fehlender Baumaterialien unerreichbar. “Die CDU ist da bodenständiger.”
Rum-Grog hat in Bremervörde Tradition. Das Besondere ist, dass er in der Ostestadt, zumal bei den Schützen, auch bei hochsommerlichen Temperaturen getrunken wird. Warum das Heißgetränk so beliebt ist, vermochten der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Dirk-Frederik Stelling und der mit Bremervörder Traditionen sonst sehr vertraute Ralf Hube am Freitagabend allerdings nicht ganz sicher zu sagen. › Möglicherweise hat es mit Napoleons Kontinentalsperre gegen England zu tun. Rum, der anno 1806 nicht verschifft werden konnte, sei möglicherweise in Kellern in der Hafenstraße eingelagert und verköstigt worden. › Eine andere Theorie besagt, die Bremervörder Vorliebe für Grog gehe auf frühere Schützenfeste im Horner Holz zurück. Weil Bier dort nicht habe gekühlt werden können, sei Grog ausgeschenkt worden. Bestätigt ist weder das eine, noch das andere.
Bremervörder Zeitung – Frauke Siems